Betriebsarten, Stationsbetrieb und Besonderheiten

    Betriebsarten, Stationsbetrieb und Besonderheiten

      Betriebsdienst, Stationsbetrieb und Betriebsarten

      Hier werden einige der Betriebsarten im Amateurfunk vorgestellt und deren Handhabung im Betriebsdienst beschrieben.

      Eine Übersicht der Digimodes ist hier zu finden

      PSK31  (BPSK, QPSK, FPSK)

      Quelle: Mixw-Hilfe  Übersetzung von DM3ML
      Eine kurze und unvollständige Einführung von Scott E. Thile, K4SET.

      PSK31 basiert auf einer Idee von SP9VRC und wurde von Peter Martinez, G3PLX, der auch AMTOR eingeführt hat, entwickelt. Peters Vorstellung war, eine RTTY-ähnliche Sendeart für QSOs direkt von Tastatur zu Tastatur mit 50 WPM (31 Baud) zu schaffen, die Phasenumtastung (Phase Shift Keying) anstelle der bei RTTY verwendeten Frequenzumtastung (FSK) einsetzt, um die H und L bzw. Mark und Space zu kodieren.

      Digitale Signalverarbeitung (DSP = Digital Signal Processing) einer Soundkarte wird benutzt um die Signalphase um 180 Grad umzutasten und damit einen Wechsel von Mark zu Space und umgekehrt zu markieren. Die DSP-Analyse des Programms weist die ”Phase Shift" nach. PSK benötigt nur sehr wenig Bandbreite und reduziert dadurch Rauschen und QRM. Für PSK werden nur 5..10 Watt selbst bei Interkontinentalverbindungen benötigt.  
      Die DSP-Filter und die Impulsformung sorgen dafür, daß das Signal nur 40 Hz bei -3dB und 80 Hz bei -40 dB belegt. Die Impulse werden als “raised cosine”-Impulse geformt, die Amplitude wird während der Phasensprünge abgesenkt und auf vollem Pegel gehalten, wenn keine Phasenumtastung erfolgt.

      PSK31 belegt wesentlich weniger Bandbreite als die traditionellen Digimodes, hier im Vergleich zu RTTY (mit MixW).

      Fernschreiben RTTY

      Bei der Betriebsart RTTY handelt es sich ein Verfahren welches es ermöglicht ein Fernschreiben per Funk, also drahtlos zu übertragen. Es ist eine digitale Betriebsart bei der die Zeichen als asynchroner serieller Bitstrom nach dem Baudot-Code übertragen werden.

      Um Informationen als Fernschreiben zu übertragen ist es notwendig dem Funksender die Daten mittels FSK bzw. AFSK zu zuführen und dem Träger aufzumodulieren. Auf der Empfängerseite wird das Signal entsprechend wieder demoduliert. Für die digitale Funkübertragung hat man die 32 Zeichen der Tastatur in 32 verschiedene 5-Bit-Zeichen aus 0 und 1 gewandelt (kodiert). Ein einzelnes RTTY-Zeichen besteht aus 1 Start-, 5 Informations- und 1,5 Stopschritten. Die beiden Zustände 0 und 1 werden in Form von zwei Frequenzen übertragen. Die höhere Frequenz nennt man Mark und die niedrigere Space. Die Frequenz wird zwischen dem Space (1275Hz) und Mark (1275Hz+ Shift) umgetastet. Der Shift beträgt auf UKW meist 850Hz, auf Kurzwelle meist 170Hz Typische Übertragungsraten beim Funkfernschreiben sind 45,45 Baud im Amateurfunk, 50, 75, 100, 150, 200 Baud bei kommerziellen Diensten. Theoretisch können die Übertragungsraten je nach der zur Verfügung stehenden Bandbreite zwischen einigen 10 und einigen 1000 Baud liegen.

      Obwohl es heute bezüglich der Übertragungssicherheit, -geschwindigkeit und Flexibilität schon effizientere digitale Betriebsarten gibt, erfreut sich RTTY nach wie vor großer Beliebtheit bei den Funkamateuren.

      Als einer der kommerziellen Nutzer die auch heute noch mit RTTY arbeiten, sei der Deutsche Wetterdienst (DWD) genannt, der nach wie vor den Seewetterbericht als Funkfernschreiben aussendet.

      Inzwischen wurde die Betriebsart RTTY auch im Amateurfunk durch weitaus schnellere und fehlerkorrigierende moderne Verfahren wie AMTOR, PACTOR, CLOVER und PSK  etwas verdrängt. Trotzdem ist RTTY auch heute noch für viele Funkamateure eine Betriebsart welche Spaß macht und verbindet. 

      (Quelle DL2VIC)

       

      Morsetelegrafie

      ist eine Form der Kommunikation, bei der Morsezeichen über drahtgebundene Leitungen oder Funkstrecken von einem an einen anderen Ort übertragen werden. Die Morsetelegrafie wurde nach ihrem Erfinder Samuel Morse benannt, der seinen Telegrafen erstmals am 4. September 1837 der Öffentlichkeit vorführte.

      Die zu übertragenden Zeichen werden durch eine vorgegebene Folge von Punkten (kurz), Strichen (lang) und Pausen definiert. Das heute gebräuchliche Telegrafenalphabet wurde nach 1848 von dem deutschen Telegrafeninspektor Gehrke im Schiffsmeldedienst an Elbe und Weser entwickelt, um 1851 zum Einheitsalphabet des Deutsch-Österreichischen Telegrafenvereins (DÖTV) erklärt und 1865 nach geringfügigen Änderungen (die die Buchstabenhäufigkeit in englischen Texten berücksichtigen sollten) als Telegrafenalphabet der neu gegründeten Internationalen Telegrafenunion ITU übernommen.

      Friedrich Clemens Gerke (Gehrke) (* 22. Januar 1801 in Osnabrück; † 21. Mai 1888 in Hamburg) war ein deutscher Schriftsteller, Journalist, Musiker und ein Pionier der Telegrafie durch Weiterentwicklung des Morse Code.
      Ihm zu Ehren erhielt der 230 Meter hohe Fernmeldeturm in Cuxhaven den Namen Friedrich-Clemens-Gerke-Turm.

      Im Militärfunk und im Seefunk war die Morsetelegrafie ein halbes Jahrhundert lang die vorherrschende Betriebsart bei Funkverbindungen. Heute ist sie bei kommerziellen Funkdiensten nahezu ausgestorben. Im Amateurfunk findet sie unter dem Namen Continuous wave noch breite Anwendung. Obwohl die Morsetelegrafie kein Bestandteil der Amateurfunkprüfung mehr ist, wird ein Funkamateur ohne gute Morsekenntnisse von der Gemeinschaft der Funkamateure nicht als vollwertiger Funkamateur anerkannt.

      Die Vorteile von CW sind insbesondere die schmale Bandbreite des erforderlichen Funkkanals, die dadurch bedingte vergleichsweise große Reichweite pro Sendeleistung, sowie die Einfachheit der einzusetzenden Funktechnik. Ein CW-Sender ist mit einfachen Mitteln selbst zu bauen und darum für den Funkamateur besonders attraktiv. Die Hauptarbeit bei der Decodierung des Signals erledigt das menschliche Gehirn.

      Ähnlich störunempfindliche Verfahren, wie z.B. PSK31, erfordern einen höheren technischen Aufwand. Die Leistungsfähigkeit dieser Verfahren hängen aber nur von der Technik ab und nicht von den Fähigkeiten des Operators, wie es bei CW der Fall ist.

      Maschinelle Dekodierung von CW erreicht bislang nicht die hohe Qualität eines geübten menschlichen Operators.

       

      Standard-Codetabelle

      Hier ist eine Tabelle mit dem vollständigen Alphabet und anderen gebräuchlichen Zeichen. Es gibt im Morsealphabet keine Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinbuchstaben. Die „Null“ wird im Handschriftlichen zur Unterscheidung durchgestrichen (wie das Zeichen für Durchschnitt) um Verwechselungen mit dem Großbuchstaben „O“ zu vermeiden.

       

       
      Lateinische Buchstaben
      BuchstabeCode
      A· —
      B— · · ·
      C— · — ·
      D— · ·
      E·
      F· · — ·
      G— — ·
      H· · · ·
      I· ·
      J· — — —
      K— · —
      L· — · ·
      M— —
      N— ·
      O— — —
      P· — — ·
      Q— — · —
      R· — ·
      S· · ·
      T
      U· · —
      V· · · —
      W· — —
      X— · · —
      Y— · — —
      Z— — · ·
       
       
      Ziffern
      ZifferCode
      0− − − − −
      1· − − − −
      2· · − − −
      3· · · − −
      4· · · · −
      5· · · · ·
      6− · · · ·
      7− − · · ·
      8− − − · ·
      9− − − − ·
       
       
      Sonder- und Satzzeichen
      ZeichenCode
      À, Å· − − · −
      Ä· − · −
      È· − · · −
      É· · − · ·
      Ö− − − ·
      Ü· · − −
      ß· · · − − · ·
      CH− − − −
      Ñ− − · − −
      . (AAA)· − · − · −
      , (MIM)− − · · − −
      :− − − · · ·
      ;− · − · − ·
      ? (IMI)· · − − · ·
      -− · · · · −
      (− · − − ·
      )− · − − · −
      '· − − − − ·
      =− · · · −
      +· − · − ·
      /− · · − ·
      @ (AC)· − − · − ·
       
       
      Signale
      ZeichenCode
      KA
      (Spruchanfang)
      − · − · −
      BT
      (Pause)
      − · · · −
      AR
      (Spruchende)
      · − · − ·
      VE
      (verstanden)
      · · · − ·
      SK
      (Verkehrsende)
      · · · − · −
      SOS
      (internationaler
      (See-)/Notruf)
      · · · − − − · · ·
      HH
      (Fehler;
      Wiederholung
      ab letztem
      vollständigen Wort)
      · · · · · · · ·
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